Richard David Precht trifft die Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Sie sprechen über Moral, Krieg und Klima-schutz. Und darüber, wie man optimistisch bleibt in schweren Zeiten. Für viele junge Leute spielen moralische Werte heute eine deutlich wichtigere Rolle als für frühere Generationen. Moralische Anschauungen werden eng verbunden mit sozialem, ökologischem, ökonomischem und politischem Handeln. All dies findet sich in der Klimafrage wieder: Was ist eine gerechte Politik und welche Haltung sichert der Menschheit ihr Überleben?
Greta Thunberg ist die Ikone der weltweiten Klimabewegung. 2018, im Alter von 15 Jahren, begann sie in Stockholm für mehr Klimaschutz zu streiken. Greta Thunberg bemängelt, dass die Klimakrise immer noch nicht als wirkliche Notlage behandelt werde. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass dies durchaus möglich sei. Auch der Krieg dürfe nicht dafür sorgen, dass die Klimakrise aus dem Fokus gerät: „Jeder Krieg ist ein Desaster. Auf ganz vielen Ebenen. Aber wir müssen in der Lage sein, uns mit verschiede-nen Dingen zur selben Zeit zu beschäftigen.“
Wenn wir ehrlich sind, haben wir den Kampf längst verloren: Wir werden den Klimawandel nicht mehr aufhalten und mit drastischen Umbrüchen leben müssen. Gert Scobel diskutiert mit Gästen.
29.09.2022
Die Oberengadiner Bergbahnen loben sich selbst als erste klimaneutrale Skidestination. Sie verweisen dabei auf den synthetischen Kraftstoff GTL von Shell, der neuerdings eingesetzt wird. Dieser wird allerdings aus fossilem Erdgas hergestellt. «CO2-neutral» ist er darum sicher nicht, auch wenn er bei lokalen Emissionen wie zum Beispiel Luftverschmutzung Vorteile gegenüber herkömmlichem Dieselkraftstoff oder Heizöl hat.
Und nur weil die entsprechenden CO2-Emissionen des Kraftstoffs kompensiert werden, ist das Skifahren im Oberengadin noch lange nicht klimaneutral. Die Alpen-Initiative fordert die Oberengadiner Bergbahnen zur Richtigstellung auf und weist darauf hin, künftig auf solch plumpe Greenwashing-PR zu verzichten.
Am Donnerstag, dem 29. September 2022 verschickte die Badener PR-Agentur Ferris Bühler Communications eine Medienmitteilung im Namen der Oberengadiner Bergbahnen (Engadin St. Moritz Mountains AG und Corvatsch AG) mit dem Titel «Erste Schweizer Skidestination bietet klimaneutralen Schneesport an». Was nach guten Nachrichten für das Klima und die Alpen klingt, stellt sich nach der Lektüre der Medienmitteilung und etwas Recherche als äusserst plumper Versuch von Greenwashing heraus.
In der Medienmitteilung und den angehängten Fotos wird ein klimaneutraler Kraftstoff vorgestellt, der anstelle von Diesel oder Heizöl bei Pistenfahrzeugen, Baumaschinen und anderen Dienstfahrzeugen eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um den synthetischen Kraftstoff GTL Fuel von Shell. Der Hersteller verspricht, dieser Treibstoff verfüge über gewisse Vorteile, was lokale Emissionen wie Stickoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx) und Feinstaub anbelangt. Da dieser Kraftstoff etwas sauberer verbrennt als herkömmliche Treib- bzw. Brennstoffe. Der Shell GTL Fuel wird zwar synthetisch hergestellt, basiert allerdings auf fossilem Erdgas. Damit ist die Energie fossilen Ursprungs und sicher nicht klimaneutral, ganz im Gegenteil. Dies zu behaupten ist schlichtweg falsch! Auch wenn die CO2-Emissionen des Treibstoffs GTL kompensiert werden, ist und bleibt es ein fossiler Kraftstoff, der dem Klima und somit unserem Lebensraum Alpen schadet.
Kontakt:
Django Betschart, Geschäftleiter, 076 451 99 77