Kontakt

Rea Furrer
vbu-Geschäftsleitung

 081 552 01 99

E-Mail

Siehe Video...

Keine Zeit fürs Klima: Moral im Zwiespalt

Richard David Precht trifft die Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Sie sprechen über Moral, Krieg und Klima-schutz. Und darüber, wie man optimistisch bleibt in schweren Zeiten. Für viele junge Leute spielen moralische Werte heute eine deutlich wichtigere Rolle als für frühere Generationen. Moralische Anschauungen werden eng verbunden mit sozialem, ökologischem, ökonomischem und politischem Handeln. All dies findet sich in der Klimafrage wieder: Was ist eine gerechte Politik und welche Haltung sichert der Menschheit ihr Überleben?

Siehe Video...

Greta Thunberg im Exklusiv-Interview

Greta Thunberg ist die Ikone der weltweiten Klimabewegung. 2018, im Alter von 15 Jahren, begann sie in Stockholm für mehr Klimaschutz zu streiken. Greta Thunberg bemängelt, dass die Klimakrise immer noch nicht als wirkliche Notlage behandelt werde. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass dies durchaus möglich sei. Auch der Krieg dürfe nicht dafür sorgen, dass die Klimakrise aus dem Fokus gerät: „Jeder Krieg ist ein Desaster. Auf ganz vielen Ebenen. Aber wir müssen in der Lage sein, uns mit verschiede-nen Dingen zur selben Zeit zu beschäftigen.“

Siehe Video...

Leben mit dem Klimawandel

Wenn wir ehrlich sind, haben wir den Kampf längst verloren: Wir werden den Klimawandel nicht mehr aufhalten und mit drastischen Umbrüchen leben müssen. Gert Scobel diskutiert mit Gästen.

Ein Ja soll in die Urne – für die Tiere und für die Umwelt

03.09.2022

Das Bündner Ja-Komitee zur Massentierhaltungsinitiative sieht Vorteile für die Biodiversität in der Region.

Von Mara Schlumpf

Auf dem Hof Clavadetscher in Malans, mitten im Auslaufgehege der Bruderhähne (das sind männliche Küken aus der Legehennenbrüterei, die aufgezogen werden), präsentierte das Ja-Komitee zur Massentierhaltungsinitiative an diesem Freitag seine Argumente. Die Gegner der Initiative hatten ihre Ansichten zur Initiative, über die das Schweizer Stimmvolk am 25. September entscheiden wird, bereits vor einer Woche mitgeteilt (Ausgabe vom 25. August).

1000 Mastpoulets und 1000 Bruderhähne haben auf dem Malanser Bauernhof ihr Zuhause. Daneben halten die Landwirte auch Kühe und bieten Pensionsplätze für Pferde an. Valérie Cavin, welche den Hof mit ihrem Mann führt, produziert nach Biorichtlinien. Dementsprechend befürwortet sie ein Ja zur Initiative: «Tiergerechte Produktion ist nachhaltig und funktioniert. Und sie ist für alle besser.» Während die Gegner den Standpunkt vertreten, dass der Markt hinsichtlich Bioprodukten bereits gesättigt sei, betonte Cavin, dass sie genug Absatz für ihre Produkte findet: Kunden seien nicht nur bereit, einen Aufpreis für die tiergerechte Produktion zu bezahlen, die Grossverteiler hätten sogar weit mehr Bedarf an Biopoulet als zurzeit auf dem Markt angeboten werde.

Von der Weide auf den Teller

Giulia Casale, Ernährungsberaterin und Co-Präsidentin der SP Chur, sprach die gesundheitliche Perspektive an: «Wir essen viel zu viel Fleisch – mehr als das Doppelte, was für uns Menschen gesund wäre.» Mit der Initiative werde eine zukunftsorientierte, sozialverträgliche Fleisch- und Landwirtschaft angestrebt. Casale fordert die Menschen auf hinzuschauen: «Wo und wie leben all diese Tiere, die bei uns auf dem Teller landen? Höchstwahrscheinlich leben sie nicht bei uns in der Region und schon gar nicht im Freien.»

Nicolas Zogg, Vorstandsmitglied der Grünen Graubünden, ist ebenfalls der Meinung, die Gesellschaft konsumiere generell zu viel Fleisch. «Weniger ist mehr. Die Initiative ermöglicht den Bauern, faire und existenzsichernde Preise für nachhaltige Produkte zu erzielen.»

Begrenzte Nutzfläche

Zogg kam auch auf die Einseitigkeit der Produktion in der Schweiz zu sprechen. Das begrenzte Ackerland werde etwa hälftig zum Futtergetreide- und Silomaisanbau benötigt, führte er aus. Für ein Kilogramm Rindfleisch werde über sechs Kilogramm Getreide benötigt. Ein Unding, wie Zogg findet: «Hochwertige Nahrungsmittel an Tiere zu verfüttern, ist ökologisch unsinnig und schwächt die Selbstversorgung.» Einen Lösungsansatz sieht Zogg in standortgerechter Landwirtschaft: «Eine zukunftsfähige Landwirtschaft braucht mehr Pflanzenprodukte und weniger Tierprodukte. Tiere auf Weiden halten und auf den Ackerflächen pflanzliche Nahrungsmittel für uns Menschen anbauen – das hat Zukunft.»

Auf pflanzliche Nahrungsmittel zu setzen, ist auch im Sinn von Armando Lenz, Biologe und Geschäftsführer von Pro Natura Graubünden. «Die zu hohen Tierbestände sind eine der Hauptursachen der Biodiversitätskrise», betonte er an der Medienkonferenz. Würden die Tierbestände reduziert, nähme auch die Düngermenge ab, die Wiesen würden dadurch wieder artenreicher. Ausserdem bedeute die Annahme der Initiative einen wichtigen Schritt in Richtung klimaneutrale Landwirtschaft und eine Reduktion von drei Prozent der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft.

Die Initiative gegen Massentierhaltung möchte spätestens bis in 25 Jahren den Biostandard für die gesamte Schweiz einführen. Die Befürworter versprechen sich davon ein höheres Tierwohl und mehr Umweltschutz, die Gegner befürchten eine Preisexplosion bei tierischen Produkten.

1.5°-Demonstration und Anlass am 24. März in Chur - Desinformation stoppen!

Auch wenn der Klimawandel nur noch selten geleugnet wird, kursieren immer wieder neue Argumente, die sinnvollen Klimaschutz verhindern. Sei es, dass Politiker*innen Desinforma-tion streuen, soziale Medien hetzerische Beiträge algorithmisch pushen oder Firmen Greenwashing betreiben, um neue Produkte zu verkaufen.

Komm mit uns auf die Strasse – damit wir wieder über Klimaschutz statt über die immergleichen Argumente diskutieren können. Und komm an die Podiumsdiskus-sion: Wir diskutieren mit Fachleuten, Bürger*innen und Interessierten über das Chur von Morgen.

Rückzug der Gletscher-Initiative für breit abgestütz-ten Gegenvorschlag

Am 15.02.2023 hat der Bundesrat entschieden, das Bundesgesetz vom 30. September 2022 über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit (KlG) am 18. Juni 2023 zur Abstimmung zu bringen. Damit startet unsere politische Kampagne für ein JA zum Gegenvorschlag der Gletscherinitiative.
Weitere Informationen...

05.10.2022. Das Parlament hat in der Herbstsession einen indirekten Gegen-vorschlag zur Gletscher-Initiative verabschiedet. Mit dem Vorschlag ist wirksamer und rascher Klimaschutz in der Schweiz möglich, weshalb das Initiativkomitee die Gletscher-Initiative bedingt zurückzieht.

Die Initiantinnen und Initianten machen den Weg frei für einen Meilenstein in der Klimapolitik. Das vorgelegte Gesetz bringt Klimaschutz, Innovation und Energiesicherheit und geniesst breite Unterstütz-ung von Parlamentarier-innen und Parlamentariern aus FDP, Mitte, GLP, SP und Grünen.