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Drama Klimaschutz - Warum Wissenschaft und Proteste scheitern

Es passiert zu wenig für den Klimaschutz - zu dieser Erkenntnis kommen mehrere Wissenschaftler und Aktivisten. Doch woran liegt das und wird es jemals besser? Ein Rechercheteam von MDR und HR begibt sich auf Spurensuche.

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Letzte Generation: Was darf Widerstand?

Die Klimaschutz-Bewegung greift zu drastischen Mitteln, die in der Bevölkerung nicht immer Zuspruch finden. Betreiben Klima-Akivist* innen die richtige Form des zivilen Ungehorsam?  Gert Scobel analysiert konstruktiv die aktuelle Diskussion.

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Keine Zeit fürs Klima: Moral im Zwiespalt

Richard David Precht trifft die Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Sie sprechen über Moral, Krieg und Klima-schutz. Und darüber, wie man optimistisch bleibt in schweren Zeiten. Für viele junge Leute spielen moralische Werte heute eine deutlich wichtigere Rolle als für frühere Generationen. Moralische Anschauungen werden eng verbunden mit sozialem, ökologischem, ökonomischem und politischem Handeln. All dies findet sich in der Klimafrage wieder: Was ist eine gerechte Politik und welche Haltung sichert der Menschheit ihr Überleben?

2007: Es bleibt wenig Zeit im Kampf gegen den Klimawandel

Unser Klima gerät immer mehr aus dem Takt und der Lebensraum Alpen reagiert besonders sensibel auf die Klimaerwärmung

„Alpen ohne Gletscher – ja und?“

Alle reden vom Klima – das ist gut so. Dadurch entsteht trotz Übersättigung und Wiederholung die Chance, dass sich verschiedene Botschafterinnen und Botschafter an unterschiedliche Gruppierungen von Mitmenschen wenden. Wenn auch viele sich aus Eigeninteresse dem Thema Klima annehmen, haben zur Zeit ebenfalls besorgte Menschen in den Medien Raum, die ausserhalb von Interessenverbänden ihre Sicht darstellen.

Von Stefan Grass*, Klartext im Bündner Tagblatt am 10. Mai 2007

Dabei ist es eine alte Erfahrung, dass wenn die Botschaft nicht gefällt, der Botschafter „gehängt“ wird. Wenn aber so viele verschiedene Botschafter auftreten, werden diese zwar immer von einigen als unglaubwürdig abgelehnt, aber eben auch dessen Botschaften von neuen Kreisen angenommen. Daher wächst das Wissen über den drohenden Klimawandel unaufhaltsam, das Bewusstsein über die Endlichkeit der Ressourcen und dem unabdingbaren Erhalt unserer zukünftigen Lebensbedingungen. Es findet unweigerlich ein Paradigmenwechsel statt, der die Menschheit wenn auch nicht rettet, so doch wandelt und hoffentlich weiterführt.

Hanspeter Guggenbühl beschreibt seine Botschaft in der SO vom 12.4.07 so: „Eine Gesellschaft, die ihren Naturverbrauch auf ein weltverträgliches Mass senken will, müsste also ihren Lebensstil verändern, ihren Konsum markant vermindern. Suffizienz (Genügsamkeit) muss Effizienz ergänzen. Doch Suffizienz wird mit unpopulärem Verzicht gleichgesetzt. Abstriche am Konsum sind verpönt, selbst bei vielen Linken und Grünen. Wer solches fordert, gilt als sauertöpfischer Moralist, Birkenstockträger, Öko-Fundi oder – noch schlimmer – als guter Mensch in Substantivform.“

Das „richtige Mass“ tönt also nach Verzicht. Dazu sagt ein anderer Botschafter, Markus Kunz, Professor an der Zürcher Hochschule Winterthur: „Das ist der zentrale Punkt der Suffizienzdebatte. Wir müssen uns fragen, ob wir auch etwas gewinnen, wenn wir unseren Ressourcenverbrauch einschränken. Es geht letztlich um Lebensqualität. Und diese umfasst mehr als nur den materiellen Verbrauch von Gütern und Energie. Es fragt sich, ob eine Einschränkung in manchen Lebensbereichen nicht eine Qualitätssteigerung bedeuten könnte.“ (SO 18.3.07)

Im veröffentlichten zweiten Teil des Uno-Klimaberichts werden erstmals Angaben über die Auswirkungen des Klimawandels in einzelnen Ländern gemacht. Demnach sind die Alpen eine der Regionen in Europa, die von Hitzewellen und Dürren am stärksten betroffen sein werden. Gemäss den Klimaforschern wird die heimische Flora in den Alpen durch immergrüne Pflanzen verdrängt, verschiebt sich in immer grössere Höhen oder ist gar vom Aussterben bedroht. Durch die Erwärmung werden kleine Gletscher ganz verschwinden und grössere bis ins Jahr 2050 um 30 bis 70% zurückgehen. Dies führt zu Engpässen in der Wasserversorgung, da die Gletscher als natürliche Reservoire fehlen. Ausserdem werden sich durch das Schmelzwasser grössere Seen bilden, die ein hohes Ausbruchs- und Überschwemmungsrisiko bergen. Durch die Temperaturerhöhung verlängert sich die schneefreie Zeit (CIPRA International, Jahresfachtagung 2006).

Die Vereinigung Bündner Umweltorganisationen will ebenfalls in Graubünden zur sachlichen Information über die nach Al Gore „unbequeme Wahrheit“ der Klimaerwärmung beitragen, indem sie Wilfried Häberli, Professor für Geographie an der Universität Zürich nach Chur eingeladen hat. Häberlis Spezialgebiet ist die Hochgebirgsforschung im Hinblick auf die klimabedingten Veränderungen von Gletschern und Permafrost. Er hält fest: „In den kommenden Jahrzehnten könnten in den Alpen wie in manchen anderen Gebirgsregionen der Erde die meisten Gletscher verschwinden oder zerfallen und in jetzt noch gefrorenen Bergflanken könnten sich langfristige und tief greifende Änderungen abspielen. Ausmass und Geschwindigkeit dieser Vorgänge dürften weit jenseits historischer Erfahrung liegen. Eine solche Entwicklung wirkt sich vor allem auf das Landschaftsbild, die Naturgefahren und den Wasserkreislauf im Hochgebirge aus.“

Wer die Gelegenheit nutzen möchte, kann am 27. Juni Professor Häberli und seine Botschaft in einem öffentlichen Referat erfahren, der anschliessenden Podiumsdiskussion zuhören und sich seine Gedanken machen.

*Stefan Grass lebt in Chur und arbeitet für Umweltorganisationen. Er ist Präsident des VCS Graubünden, Vizepräsident sowohl der Vereinigung Bündner Umweltorganisationen VBU wie der CIPRA Schweiz, dem Dachverband der Schweizer Umwelt-, Alpin- und Heimatschutzorganisationen.

Es bleibt nur wenig Zeit im Kampf gegen den Klimawandel

Der Klimawandel ist ein hochkomplexer Prozess, doch eines steht fest: Soll die Entwicklung verlangsamt werden, muss sofort gehandelt werden.

Von Ueli Handschin, Die Südostschweiz vom 29. Juni 2007

Es gehe um unbequeme Wahrheiten, sagte der Bündner Regierungsrat Claudio Lardi zu Beginn einer Veranstaltung am 27. Juni der Vereinigung Bündner Umweltschutzorganisationen zum Klimawandel am Mittwochabend im Churer Calvensaal. Graubünden setze überdurchschnittlich viel Kohlendioxid frei, sei gleichzeitig aber als Gebirgskanton besonders stark vom Klimawandel betroffen. «Wir müssen eine Trendwende schaffen – oder wir haben verloren», sagte Lardi.
Das dem so ist, legte Wilfried Haeberli, Professor für Geografie an der Universität Zürich, in einem packenden Vortrag schlüssig dar. Die Menschheit stehe einer Entwicklung gegenüber, wie es sie noch nie gegeben habe, sagte der Glaziologe. Die Fachleute rechnen mit einer Erwärmung des Klimas um bis zu vier Grad, würde nichts dagegen getan. Das ist gleich viel, wie sich die Temperaturen seit der letzten Eiszeit erhöht haben. Die Schweiz lag damals unter einer ein Kilometer dicken Eisschicht, wie Haeberli zu bedenken gab. Der Vergleich zeige, welchen extremen Veränderungen wir entgegensteuerten.

Gletscher fallen zusammen
Viele Gletscher schmelzen dermassen schnell, dass sie regelrecht in sich zusammenfallen. Geht diese Entwicklung ungebremst weiter, wird das Eis in drei Jahrzehnten verschwunden sein. Die Folgen sind nicht absehbar. Es bilden sich Seen, die unvermittelt ausbrechen können. Fehlt im Sommer das Schmelzwasser der Gletscher, werden Flüsse wie Rhein oder Rhone kaum mehr Wasser führen. Andererseits wird es im Winter häufiger Hochwasser geben, da weit weniger Schnee fallen wird.
Ebenso setzt die Wärme dem Permafrost zu, wenn sich ständig gefrorener Fels wegen seiner Mächtigkeit von bis zu einem Kilometer Dicke auch wesentlich langsamer erwärmt als die Gletscher. Doch nähert sich die Temperatur dem Schmelzpunkt, ist nicht nur mit Fels-, sondern mit eigentlichen Bergstürzen zu rechnen.

Anschliessende Podiumsdiskussion
In der anschliessenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von «Südostschweiz»-Chefredaktor Andrea Masüger äusserten sich neben dem Referenten Silva Semadeni, Präsidentin der Pro Natura Schweiz, Alfons Cotti, Präsident Bio Grischun, Remo Fehr, stellvertretender Leiter des kantonalen Amtes für Natur und Umwelt, sowie Urs Wohler, Direktor der Engadin/Scuol Tourismus AG.

Bergbauer Cotti prophezeite, es werde ein Kampf ums Wasser geben. Den Politikern fehle es an Mut, unpopuläre Massnahmen zu beschliessen. Die Politik müsse sich der Dringlichkeit der Aufgabe bewusst werden, sagte Semadeni. Falls dies nicht geschehe, werde das Volk die Weichen stellen. Laut Wohler braucht es mehr touristische Angebote im Sommer, um künftige Ausfälle im Winter zu kompensieren. Wie Semadeni sprach auch er sich gegen den Bau von neuen Atomkraftwerken aus, weil die Lagerung der radioaktiven Abfälle ungelöst sei.
Die Runde war sich einig, dass rasch ein Bündel von Massnahmen ergriffen werden müsse, um die Entwicklung zu bremsen. Am meisten Energie kann mit der Sanierung schlecht isolierter Gebäude eingespart werden, die Mobilität ist einzuschränken, und alternative Energiequellen sind konsequent zu fördern.

Augen nicht verschliessen
Ein Zuhörer bemerkte, die Gewissheit, mit der die Klimaprognosen vorgebracht würden, sei angesichts der grossen Unsicherheiten der Modellrechnungen befremdend, zumal die Natur über natürliche Regulationskräfte verfüge. Haeberli räumte ein, die Klima-Modelle hätten in der Tat grosse Mängel. «Die Wahrscheinlichkeit, dass es besser herauskommt», sei gegeben. Doch deshalb nichts zu tun, wäre laut dem Glaziologen ein gefährliches Spiel, das er mit dem Autofahren verglich: Vor einer unüberblickbaren Kurve käme niemand auf die Idee, «wie wahnsinnig auf das Gas zu treten und die Augen zu verschliessen».

Biodiversitätsinitiative – Graubünden soll lebendig bleiben

Das Artensterben ist nicht nur hierzulande Fakt und hat fatale Folgen, deshalb kämpfen wir auch in Graubünden für ein Ja zur Biodiversitätsinitiative, die am 22. September 2024 zur Abstimmung kommen wird.

Wer mithelfen möchte, melde sich direkt bei aktuell@umwelt-graubuenden.ch

Volksabstimmung über die verkehrspo-litische Zukunft der Schweiz

Am 24. November entscheidet die Schweizer Stimmbevölkerung über das übertriebene, überholte und überteuerte Ausbau-Paket. Die breit abgestützte und vom VCS und UmverkehR angeführte Allianz aus über 40 Organisationen, Verbänden und Parteien ist bereit für den Abstimmungskampf.

Initiative eingereicht: Volk kann über Klima-fonds abstimmen

22.02.2023. Mit den Mitteln aus dem Klimafonds sollen künftig mehr Solarpanels gebaut, Gebäudesanie-rungen vorangetrieben, der ÖV ausgebaut und der Erhalt von Lebensräumen und der Artenvielfalt gefördert werden. SP und Grüne haben eine entsprechende Volksinitiative eingereicht. Die eidgenössische Volksinitiative «Für eine gerechte Energie- und Klimapolitik wird von einer Allianz von Umweltorgani-sationen und Gewerkschaf-ten unterstützt.